HERZHUSTEN BEIM HUND

Herzhusten beim Hund: Was Hundebesitzer unbedingt wissen sollten

Du kennst es vielleicht: Dein Hund hustet plötzlich, besonders nach Aufregung oder Bewegung. Es klingt anders als ein normaler Husten – eher trocken und kehlig. Möglicherweise leidest Dein vierbeiniger Freund unter Herzhusten beim Hund, einem Symptom, das auf ernsthafte Herzprobleme hindeuten kann. Als Tierärztin sehe ich dieses Phänomen leider häufiger als mir lieb ist, und viele Hundebesitzer erkennen die Warnzeichen zu spät.

In diesem Artikel erfährst Du alles, was Du über Herzhusten wissen musst: von den Ursachen über Symptome bis hin zu Behandlungsmöglichkeiten und präventiven Maßnahmen. Lass uns gemeinsam in dieses wichtige Thema eintauchen, damit Du Deinen Vierbeiner bestmöglich unterstützen kannst.

Was ist Herzhusten beim Hund?

Herzhusten (auch kardialer Husten genannt) ist kein eigenständiges Krankheitsbild, sondern ein Symptom, das auf eine zugrunde liegende Herzerkrankung hinweist. Im Bereich der veterinärmedizinischen Kardiologie gilt Herzhusten beim Hund als eines der wichtigsten klinischen Anzeichen.

Wenn das Herz Deines Hundes nicht mehr optimal arbeitet, kann es zu einer Vergrößerung kommen, die auf die Luftröhre drückt. Zusätzlich kann sich Flüssigkeit in der Lunge ansammeln.

Beides führt zu dem typischen trockenen, oft hartnäckigen Husten.

Im Gegensatz zu Atemwegsinfektionen oder Zwingerhusten tritt Herzhusten häufig nach körperlicher Anstrengung, bei Aufregung oder nachts im Liegen auf. Er verschlimmert sich in der Regel mit der Zeit und spricht nicht auf herkömmliche Hustenmittel an.

Warum hustet ein Hund mit Herzproblemen?

Ein Hund mit Herzproblemen hustet aus mehreren Gründen:

1. Vergrößertes Herz: Bei fortschreitender Herzinsuffizienz vergrößert sich das Herz und drückt auf die Luftröhre, was den charakteristischen Hustenreiz auslöst.
2. Flüssigkeitsansammlung: Wenn das Herz nicht mehr effektiv arbeitet, kann sich Flüssigkeit in der Lunge ansammeln (Lungenödem), was ebenfalls zu Husten führt.
3. Erhöhter Druck: Der erhöhte Druck in den Blutgefäßen der Lunge reizt die Atemwege und führt zu Husten, besonders nach Anstrengung.

Bei der Diagnose von Herzhusten beim Hund nutzen Tierärzte verschiedene kardiologische Untersuchungsverfahren, die speziell auf dieses Symptom ausgerichtet sind.

Besonders betroffen sind ältere Hunde sowie bestimmte Rassen mit bekannter Prädisposition für Herzerkrankungen wie Cavalier King Charles Spaniel, Dackel, Pudel und viele kleinere Hunderassen.

Welche Symptome begleiten Herzhusten?

Herzhusten tritt selten allein auf. Achte auf diese Begleitsymptome, die auf ein Herzproblem hindeuten können:

• Leistungsabfall: Dein Hund ermüdet schneller bei Spaziergängen oder beim Spielen
• Atemnot: Schnellere oder mühsamere Atmung, besonders nach leichter Anstrengung
• Blaue Schleimhäute: Eine bläuliche Verfärbung von Zahnfleisch oder Zunge deutet auf Sauerstoffmangel hin
• Ohnmachtsanfälle: Kurzzeitige Bewusstlosigkeit kann auftreten
• Gewichtsverlust: Trotz normaler Nahrungsaufnahme nimmt Dein Hund ab
• Gesteigerter Durst: Erhöhte Wasseraufnahme und häufigeres Urinieren
• Unruhe: Besonders nachts kann es schwer sein, eine bequeme Position zu finden
• Aufgeblähter Bauch: Durch Flüssigkeitsansammlung im Bauchraum (Aszites)

Je früher Du diese Anzeichen erkennst und tierärztliche Hilfe suchst, desto besser sind die Behandlungsaussichten.

Wie wird Herzhusten diagnostiziert?

Wenn Du Verdacht auf Herzhusten bei Deinem Hund hast, solltest Du umgehend einen Tierarzt aufsuchen. Die Diagnose erfolgt in mehreren Schritten:

Klinische Untersuchung

Zunächst wird Dein Tierarzt eine gründliche körperliche Untersuchung durchführen, bei der er auf Herzgeräusche, Atemgeräusche und den allgemeinen Gesundheitszustand achtet.

Bildgebende Verfahren

Zur genaueren Abklärung sind meist weitere Untersuchungen notwendig:

• Röntgenaufnahmen: Zeigen Herzgröße, Lungenstruktur und mögliche Flüssigkeitsansammlungen
• Echokardiographie: Ein Herzultraschall gibt detaillierte Einblicke in die Herzfunktion und -struktur
• EKG: Misst die elektrische Aktivität des Herzens und kann Rhythmusstörungen aufdecken

Laboruntersuchungen

Bluttests, insbesondere der NT-proBNP-Test, können Hinweise auf eine Herzbelastung geben. Außerdem werden andere Ursachen für Husten ausgeschlossen.

Aus meiner praktischen Erfahrung kann ich Dir sagen, dass viele Hundebesitzer zunächst denken, ihr Tier hätte einfach einen harmlosen Husten oder wäre "nur alt". Deshalb ist es wichtig, auch leichte Hustensymptome ernst zu nehmen und abklären zu lassen.

Welche Herzerkrankungen verursachen Herzhusten?

Herzhusten kann durch verschiedene Herzerkrankungen ausgelöst werden:

1. Mitralklappenendokardiose: Die häufigste Herzerkrankung bei älteren, kleinen Hunderassen. Dabei verdickt sich die Mitralklappe und schließt nicht mehr richtig.
2. Dilatative Kardiomyopathie (DCM): Dilatative Kardiomyopathie ist eine der Herzerkrankungen, die Herzhusten beim Hund verursachen kann. Im Gegensatz zu anderen kardiologischen Problemen betrifft sie hauptsächlich größere Hunderassen wie Doggen und Dobermänner.
3. Herzbeutelerguss: Flüssigkeitsansammlung im Herzbeutel, die das Herz in seiner Funktion einschränkt.
4. Angeborene Herzfehler: Verschiedene Fehlbildungen des Herzens, die bereits von Geburt an bestehen.
5. Herzwurmerkrankung: In einigen Regionen kann ein Befall mit Herzwürmern zu schweren Herzproblemen führen.

Je nach Grunderkrankung variieren die Behandlungsansätze und die Prognose.

Wie kann Herzhusten behandelt werden?

Die Behandlung von Herzhusten richtet sich nach der zugrundeliegenden Herzerkrankung und dem Schweregrad. Eine Heilung ist bei den meisten chronischen Herzerkrankungen leider nicht möglich, aber mit der richtigen Therapie kann die Lebensqualität Deines Hundes deutlich verbessert und seine Lebenserwartung verlängert werden.

Aus kardiologischer Sicht ist Herzhusten beim Hund ein wichtiges Warnsignal, das eine gezielte Behandlungsstrategie erfordert.

Medikamentöse Therapie

Je nach Diagnose kommen verschiedene Medikamente zum Einsatz:

• ACE-Hemmer: Verbessern die Herzfunktion und reduzieren den Blutdruck
• Diuretika: Entwässerungsmittel, die überschüssige Flüssigkeit aus dem Körper schwemmen
• Pimobendan: Stärkt die Herzkraft und erweitert die Blutgefäße
• Hustenunterdrücker: Können in Absprache mit dem Tierarzt zur Linderung des Hustenreizes eingesetzt werden
• Betablocker: Regulieren bei bestimmten Herzrhythmusstörungen den Herzschlag

Lebensstilanpassungen

Neben Medikamenten spielen auch Anpassungen im Alltag eine wichtige Rolle:

• Angepasste Bewegung: Mehrere kurze, ruhige Spaziergänge statt anstrengender Aktivitäten
• Gewichtskontrolle: Übergewicht belastet das Herz zusätzlich
• Stressreduktion: Aufregung vermeiden, da sie die Herzfrequenz erhöht
• Spezielle Ernährung: Eine natriumarme Diät kann bei manchen Herzerkrankungen hilfreich sein

In meiner Praxis sehe ich, wie entscheidend die richtige Ernährung für Herzpatienten ist. Besonders bei Hunden mit Herzproblemen ist eine ausgewogene, auf ihre speziellen Bedürfnisse abgestimmte Ernährung wichtig. Rassenspezifisches Futter und Leckerlies, wie sie HEY HOLY anbietet, kann hier einen wertvollen Beitrag leisten, da es die individuellen Anforderungen verschiedener Hunderassen berücksichtigt.

Welche Hunderassen sind besonders anfällig für Herzhusten?

Bestimmte Hunderassen haben ein erhöhtes Risiko für Herzerkrankungen und damit auch für Herzhusten:

• Cavalier King Charles Spaniel: Diese Rasse hat eine besonders hohe Prädisposition für Mitralklappenendokardiose
• Dackel: Neigen zu Herzklappenproblemen im höheren Alter
• Chihuahua: Anfällig für angeborene Herzfehler und Klappenerkrankungen
• Pudel: Besonders Zwergpudel leiden häufig unter Herzklappenproblemen
• Yorkshire Terrier: Haben ein erhöhtes Risiko für Herzerkrankungen
• Dobermann: Prädisponiert für dilatative Kardiomyopathie
• Boxer: Neigen zu verschiedenen Herzerkrankungen
• Deutsche Dogge: Oft von dilatativer Kardiomyopathie betroffen
• Cocker Spaniel: Anfällig für Herzklappenfehler

Die veterinärmedizinische Genetik hat bei diesen Rassen bestimmte Veranlagungen identifiziert, die das Risiko für Herzhusten beim Hund erhöhen.

Wenn Du einen Hund dieser Rassen hast, ist besondere Aufmerksamkeit gegenüber möglichen Herzproblemen ratsam. Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen können helfen, Probleme frühzeitig zu erkennen.

Wie kannst Du Herzproblemen vorbeugen?

Während einige Herzerkrankungen genetisch bedingt sind und nicht vollständig verhindert werden können, gibt es Maßnahmen, die das Risiko verringern oder den Krankheitsverlauf positiv beeinflussen können:

Regelmäßige tierärztliche Kontrollen

Besonders bei prädisponierten Rassen und älteren Hunden empfehle ich jährliche Gesundheitschecks inklusive Herzuntersuchung.

Die kardiologische Vorsorge kann frühzeitig Anzeichen erkennen, bevor Herzhusten beim Hund überhaupt auftritt.

Gesundes Gewicht

Übergewicht belastet das Herz-Kreislauf-System erheblich. Achte auf das Idealgewicht Deines Hundes und passe die Futtermenge entsprechend an.

Ausgewogene Ernährung

Eine hochwertige, auf die Bedürfnisse Deines Hundes abgestimmte Ernährung unterstützt die Herzgesundheit. Rassenspezifisches Futter berücksichtigt die besonderen Anforderungen der jeweiligen Hunderasse und kann so zu einer optimalen Gesundheitsvorsorge beitragen.

Angemessene Bewegung

Regelmäßige, moderate Bewegung hält das Herz-Kreislauf-System fit. Vermeide jedoch extreme Belastungen, besonders bei Hitze.

Zahnpflege

Paradontitis und Zahnprobleme können Bakterien ins Blut schwemmen und Herzklappen schädigen. Regelmäßige Zahnpflege ist daher auch für die Herzgesundheit wichtig.

Aus meiner täglichen Arbeit weiß ich, wie wichtig eine ganzheitliche Betrachtung der Hundegesundheit ist. Ein gesunder Darm trägt beispielsweise zur Reduzierung von Entzündungen im gesamten Körper bei – auch im Herzen.

Was tun bei akutem Herzhusten?

Wenn Dein Hund plötzlich unter starkem Herzhusten leidet, besonders wenn er blau anläuft, Atemnot zeigt oder kollabiert, handelt es sich um einen Notfall:

1. Bewahre Ruhe: Dein Stress überträgt sich auf Deinen Hund und verschlimmert die Situation
2. Schaffe eine ruhige Umgebung: Lärm und Aufregung minimieren
3. Erhöhte Position: Lege Deinen Hund so, dass Kopf und Oberkörper leicht erhöht sind
4. Tierarzt kontaktieren: Rufe sofort die Tiernotaufnahme an und beschreibe die Symptome
5. Transport: Bewege Deinen Hund so wenig wie möglich und transportiere ihn vorsichtig zum Tierarzt

In der veterinärmedizinischen Notfallversorgung wird Herzhusten beim Hund als potenziell kritisches Symptom eingestuft, das sofortige Aufmerksamkeit erfordert.

Hinweis: Gib Deinem Hund niemals Medikamente ohne tierärztliche Anweisung. Manche Humanmedikamente können für Hunde lebensgefährlich sein!

Fazit: Herzhusten ernst nehmen und handeln

Herzhusten beim Hund ist ein Warnsignal, das ernstgenommen werden sollte. Je früher eine zugrundeliegende Herzerkrankung erkannt und behandelt wird, desto besser sind die Aussichten auf ein längeres, beschwerdefreies Leben für Deinen Vierbeiner.

Als Tierärztin erlebe ich täglich, wie wichtig das Zusammenspiel aus medizinischer Behandlung, angepasster Lebensweise und hochwertiger Ernährung für Hunde mit Herzproblemen ist. Eine ganzheitliche Betreuung kann die Lebensqualität Deines Hundes erheblich verbessern und ihm trotz chronischer Erkrankung ein glückliches Hundeleben ermöglichen.

Solltest Du Anzeichen von Herzhusten bei Deinem Hund bemerken, zögere nicht, tierärztlichen Rat einzuholen. Dein aufmerksames Handeln kann lebensrettend sein.

Häufige Fragen zum Herzhusten beim Hund

Ist Herzhusten beim Hund heilbar?

Herzhusten selbst ist ein Symptom und keine eigenständige Erkrankung. Die Heilbarkeit hängt von der zugrundeliegenden Herzerkrankung ab. Während die meisten chronischen Herzerkrankungen bei Hunden nicht vollständig heilbar sind, kann eine konsequente Therapie die Symptome deutlich lindern und die Lebensqualität sowie Lebenserwartung verbessern.

Kann normaler Husten mit Herzhusten verwechselt werden?

Ja, durchaus. Herzhusten wird häufig mit Atemwegsinfektionen, Zwingerhusten oder altersbedingtem Husten verwechselt. Der Unterschied liegt oft im Muster des Hustens (besonders nach Anstrengung oder im Liegen) und den Begleitsymptomen. Eine tierärztliche Untersuchung ist zur Unterscheidung unerlässlich.

Welche Lebenserwartung hat ein Hund mit Herzhusten?

Die Prognose variiert stark je nach Grunderkrankung, Schweregrad und Therapiebeginn. Bei frühzeitiger Erkennung und konsequenter Behandlung können viele Hunde mit Herzerkrankungen noch mehrere Jahre mit guter Lebensqualität leben. Entscheidend ist eine regelmäßige tierärztliche Überwachung und die Anpassung der Therapie.

Muss ein Hund mit Herzhusten Medikamente nehmen?

In den allermeisten Fällen ist eine medikamentöse Therapie notwendig, um die Herzfunktion zu unterstützen und Symptome wie Herzhusten zu lindern. Die Medikamente müssen in der Regel lebenslang gegeben werden. Eigenständiges Absetzen kann zu einer drastischen Verschlechterung führen.

Kann die Ernährung bei Herzhusten helfen?

Eine angepasste Ernährung spielt eine wichtige unterstützende Rolle. Besonders natriumarmes Futter kann bei bestimmten Herzerkrankungen hilfreich sein. Zudem sollte auf optimale Nährstoffversorgung geachtet werden. Rassenspezifisches Futter kann hier Vorteile bieten, da es die besonderen Bedürfnisse der jeweiligen Hunderasse berücksichtigt und so zu einer optimalen Gesundheitsvorsorge beiträgt.