Der ultimative Dysplasie Guide: HD, ED, Arthrose und alles was du dazu wissen musst
Gerade bei großen Hunden, wie Schäferhunden oder Retrievern, zählen Gelenkkrankheiten zu den häufig auftretenden Krankheitsbildern. Insbesondere HD und ED sind hierbei oft aufkommende Begriffe, mit denen sich Besitzer großer Hunderassen auseinandersetzen müssen.
Die Begriffe HD und ED sind Abkürzungen für folgende Begriffe:
1. Hüftgelenkdysplasie (=HD)
2 Ellenbogendysplasie (=ED)
Dysplasie kommt dabei aus dem griechischen und bedeutet soviel wie „Fehlbildung“ oder „Fehlentwicklung“. Die beiden Krankheiten unterscheiden sich somit an der Stelle der Fehlbildung, nämlich der Hüfte oder dem Ellbogen.
Was hinter diesen beiden Skelettkrankheiten steckt, wie sie sich unterscheiden und wie man ihnen am besten vorbeugt findest du im folgenden Artikel.
Ursprung
Die beiden Krankheitsbilder, HD und ED, sind größtenteils erblich bedingt. Die Erbkrankheiten stammen dabei jedoch nicht zwingend von den Elterntieren ab. Eine weitlaufende genetische Anfälligkeit (Prädisposition) ist ebenfalls möglich und kann, wie bei uns Menschen, erst über mehrere Generationen hinweg auftreten.
Eine Dysplasie kann jedoch auch von anderen Faktoren abhängen. Gründe hierfür sind insbesondere eine falsche Ernährung oder nicht-artgerechte Haltung.
Es ist jedoch wichtig, festzuhalten, dass HD und ED nicht immer eine komplette Fehlstellung des Gelenkes bedeuten. Die Fehlstellung kann innerhalb des Gelenks auch partiell auftreten und somit nur einen Teil des Gelenks beeinträchtigen
Ellenbogendysplasie , ED
Die Ellenbogendysplasie ist eine Fehlbildung im Bereich des Ellenbogengelenks. An diesem Gelenk kommen der Oberarmknochen und der Unterarmknochen mit Elle und Speiche zusammen.
Im Normalfall ist das Ellenbogengelenk anatomisch so aufgebaut, dass sich Gelenkflächen von Elle, Speiche und Oberarm reibungslos bewegen können und exakt zusammenpassen.
Ebenfalls sorgt ein Gelenkknorpel für die benötigte Schutzpolsterung und Kongruenz des Gelenkes. Entstehen jedoch Unebenheiten oder baut sich der Knorpel teilweise ab, reiben bestimmte Knochenpunkte übereinander. Häufig zeigen Junghunde bereits zwischen dem 4. und 7. Lebensmonat erste Anzeichen von ED auf.
Hüftgelenkdysplasie, HD
Die Hüftgelenkdysplasie ist eine Deformation des Hüftgelenks: Der Oberschenkelkopf der Hüfte findet nicht genau in der Hüftpfanne des sonst so beweglichen Kugelgelenks Halt. Dadurch entstehen Schmerzen und Probleme beim Gehen. Die Krankheit wird in mehreren Schritten beim Tierarzt diagnostiziert: durch Abtasten, Arthroskopie, und Röntgen. Durch das Röntgen kann eine Einteilung des Stadiums von HD vorgenommen werden.
Dabei gibt es 5 Grade:
- HD-A = HD frei
- HD-B = Übergangsart
- HD-C = HD leichtgradig
- HD-D = HD mittelgradig
- HD-E = HD hochgradig
Arthrose
HD und ED können ebenfalls zu neuen Krankheiten führen, nämlich zu Arthrose. Arthrose ist eine verschleiß-bedingten Schädigung des Gelenkknorpels, die zu Lahmheit, einer eingeschränkten Gelenkbeweglichkeit und zunehmenden, irgendwann dauerhaften Schmerzen im Gelenk führen kann. Arthrose muss jedoch nicht zwingend durch HD oder ED entstehen. Die Krankheit kann ebenfalls durch den gewöhnlichen Alterungsprozess auftreten.
Krankheitsbild
Sind Hunde von den Krankheitsbildern HD und/oder ED betroffen, treten Probleme besonders bei langen Spaziergängen bzw. Zurücklegen langer Strecken auf sowie nach dem Aufstehen nach Ruhepausen.
Im Frühstadium werden die folgenden Symptome sichtbar:
- Instabiler Gang
- Spiel- und Bewegungsunlust
- Verweigerung von Treppensteigen
- Schmerzhaftigkeit, wie Berührungsempfindlichkeit, häufig begleitet durch winseln
Im vorangeschrittenen Stadium kann es zu weiteren Symptomen kommen:
- Deutlich sichtbare Fehlhaltungen, wie eine nach außen gedrehte Pfote
- X-Beinstellung
- Knirsch-, oder Knackgeräusche des betroffenen Gelenks
- Lahmheit, die phasenhaft bis hin zur gänzlichen Lähmung auftreten können
Schäferhunde sind besonders oft von der Krankheit betroffen, da sie insbesondere in der Welpenphase einen großen Wachstumsschub bewältigen. Mehr Infos dazu findest du hier.
Welche Hunde sind besonders von HD und ED betroffen?
Jede Rasse kann unter einer Fehlbildung der Hüfte und des Ellenbogens leiden. Trotz alledem sind besonders mittelgroße und große Rassen betroffen.
Die am häufigsten von HD und ED betroffenen Rassen sind Rottweiler, Schäferhunde, Boxer, Bernhardiner, Neufundländer oder Golden Retriever.
Prävention von Dysplasie-Krankheiten
Zwar sind HD und ED meist genetisch bedingt, Besitzer können aber Einfluss auf ihren Verlauf nehmen.
Einer der wichtigsten Faktoren, die bei der Prävention von rassenspezifischen Erbkrankheiten beachtet werden kann, ist das richtige Wachstum im jungen Alter. Um HD und ED schon frühzeitig entgegenzuwirken, ist es wichtig, Hunde bereits im Welpenalter mit dem richtigen Futter und insbesondere auch der richtigen Menge zu versorgen – eine Überfütterung führt zu zu schnellem Wachstum, was die Krankheit befördern kann. Ein hochwertiges und präventiv wirkendes Futter kann außerdem helfen, die Gelenkgesundheit von bedrohten Rassen zu fördern und dadurch HD und ED vorzubeugen.
Neben der richtigen Ernährung spielt die Aufrechterhaltung der Muskulatur eine große Rolle, weshalb gezielte Bewegung mit verringerter Intensität von Vorteil ist. Kontrollierte Spaziergänge an der Leine oder Schwimmübungen eignen sich hierfür hervorragend.
Fazit
HD und ED sind vererbte Skeleterkrankungen. Eine „Heilung“ oder vollständige Genesung bereits aufgetretener Krankheiten ist nur begrenzt möglich. Das macht es umso wichtiger, die Krankheit präventiv zu adressieren.
Zahlreiche Studien konnten bereits zeigen, dass sich knorpelaufbauende Zusatzstoffe wie Glukosamin und Chondroitin positiv auf die Gesundheit der Gelenke auswirken und präventiv dem Verschleiß entgegenwirken können. Auch die ausreichende Versorgung mit Omega-3 Fettsäuren sowie ein genau abgestimmtes Kalzium/Phosphor Verhältnis ist für betroffene Hunderassen essenziell. Auf dieser Basis haben wir unser HEY HOLY Futter für die betroffenen Rassen entwickelt.
Liebe Grüße,
eure Helena
Du würdest gerne tiefer in das Thema einsteigen? Hier findest du weiterführende Literatur und Quellen:
1: Deutscher Retriever Club (1999), "Golden Retriever - Internationaler Rassestandard", 29. 01. 1999
2: Deutscher Retriever Club (2022), "Golden Retriever - Ausführliche Rassebeschreibung"