Pankreatitis und Pankreasinsuffizienz beim Hund
Pankreawas.........? 5 Anzeichen von Pankreatitis & Pankreas Insuffizienz, uns alles was du darüber wissen musst.
Pankreatitis beim Hund beschreibt die Ent-zündung der Bauchspeicheldrüse. Die Bauchspeicheldrüse ist ein wichtiges Organ im Hundekörper, das Enzyme produziert, die bei der Verdauung von Nahrungsmitteln helfen. Die Symptome von Pankreatitis könnenSchmerzen im oberen Bauchbereich, Übelkeit, Erbrechen und Appetitlosigkeit sein. In schweren Fällen kann Pankreatitis zu Komplikationen wieBauchfellentzündung oder Blutvergiftung führen.
Was macht die Bauchspeicheldrüse?
Die Bauchspeicheldrüse des Hundes, auch Pankreas genannt, ist eine Drüse im Verdauungstrakt, die sich zwischen dem Dünndarm und dem Magen befindet. Sie besteht aus einer exokrinen (nach außen abgebend) und einer endokrinen (nach innen abgebend) Drüse. Die Exokrine Drüse bildet Verdauungsenzyme, durch die vor allem Fette, Kohlenhydrate und Eiweiße besser aufgespalten und verwertet werden. Die Endokrine Drüse produziert Hormone (Insulin, Glucagon und Somatostatin), die in die Blutbahn geleitet werden und den Blutzuckerspiegel des Hundes regulieren.
Insbesondere die Exokrine Bauchspeicheldrüse kann dabei durch zwei Krankheitsbilder in ihrer Funktion gestört werden:
1. Pankreatitis
2. Exokrine Pankreasinsuffizienz
Pankreatitis = Entzündung der Bauchspeicheldrüse
Was ist Pankreatitis?
Eine Pankreatitis, auch als Bauchspeicheldrüsenentzündung bekannt, ist eine der häufigsten Erkrankungen der Bauchspeicheldrüsen beim Hund. Sie kann sowohl akut als auch chronisch vorkommen und vermindert die Ausscheidungen der Verdauungsenzyme des Hundes. Somit bleiben diese länger als üblich in der Bauchspeicheldrüse erhalten und beginnen damit, sich “selbst zu verdauen”. Das kann zu einer zunehmenden und irreversiblen Schädigung des Organgewebes, der Niere, der Leber und des Darms führen. Die direkte Folge einer Pankreatitis kann, muss aber nicht, eine Pankreasinsuffizienz sein.
Mögliche Ursachen für eine Pankreatitis:
- Genetische Prädisposition
- Fettreiche Fütterung
- Bakterielle Entzündung
- Auftretende Durchblutungsstörungen
- Überdosierung bestimmter Medikamente
Insufficiency = underfunction
Was ist eine Exokrine Pankreasinsuffizienz?
Die Pankreasinsuffizienz ist weitaus gefährlicher als eine Entzündung. Exokrine Pankreasinsuffizienz beschreibt eine Bauchspeicheldrüsenunterfunktion, zum Beispiel als Steigerung der chronischen Bauchspeicheldrüsenentzündung (Pankreatitis). Leidet der Hund unter dieser Krankheit ist die exodrine Drüse, welche für die Herstellung von Verdauungsenzymen zuständing ist, gehemmt. Dadurch kann die Nahrung nicht mehr verwertet werden und der Hund tut sich schwer mit der Nahrungsaufnahme.
Mögliche Ursachen für eine Exokrine Pankreasinsuffizienz:
- Vorerkrankung an der Bauchspeicheldrüse (z.B. Pankreatitis)
- Genetische Prädisposition
- Hormontherapieen, die über einen längeren Zeitraum durchgeführt werden (v.a. Kortisontherapien)
Symptome einer Exokrinen Pankreasinsuffizienz
1. Chronischer Durchfall
2. Fettstuhl (=Veränderung von Farbe, Geruch und Konsistenz des Kotes)
3. Hautprobleme
4. Bauchschmerzen
5. Erbrechen
Um eine exokrine Pankreasinsuffizienz klinisch nachweisen zu können, sollte ein direkter Pankreasfunktionstest durch einen Tierarzt durchgeführt werden. Die Pankreasenzyme Elastase und Chymotrypsin bieten sich für die Bestimmung des Krankheitsfalles an. Wird die Enzymtherapie bei einem erkrankten Hund gestartet und es zeigen sich erste Verbesserungen, muss dies nicht gleich Beweis für die Exokrine Pankreasinsuffizienz sein. Weitere tierärztliche Diagnostiken sollten anhand des Blutes und des Kotes gestellt werden. Das aktuell zuverlässigste Diagnostikum ist die Bestimmung von cTLi im Blut. Mit fortschreitender Krankheit könnte ebenfalls rein durch das Aussehen des Hundes eine Verdachtsdiagnose gestellt werden.
Äußerliche Merkmale für eine Exokrine Pankreasinsuffizienz:
- Sehr schlanke Statur
- Struppiges und mattes Fell
- Blasse Schleimhäute
- Gesteigerter Appetit
- Hautprobleme
Collies und Schäferhunde sind die häufigsten betroffenen Hunderassen
Welche Rassen sind am häufigsten betroffen?
Eine ausgeprägte Anfälligkeit für EPI besteht bei Deutschen Schäferhunden (=DSH) und Collies. Diese Rassen weisen eine Krankheitsanfälligkeit von 1% auf. Zudem wurden bei DSH ein autosomaler rezessiver Erbgang festgestellt, wodurch die Vererbung unabhängig vom Geschlecht und Generationsüberspringend möglich macht. Bei den betroffenen Hunden können also beide Elterntiere nicht betroffen und gesund sein. EPI kann jede Rasse oder Mischlingsrasse in jeder Altersklasse betreffen. Häufungen wurden jedoch im Alter von 1-4 Jahren festgestellt.
Eine Pankreasinsuffizienz ist nicht heilbar
Lebenserwartung bei einer Pankreasinsuffizienz
Die Behandlung einer Exokrinen Pankreasinsuffizienz (=EPI) hält das ganze Leben des Hundes an. Eine bereits bestehende EPI ist nicht heilbar, sie lässt sich aber mit einer geeigneten Therapie positiv beeinflussen und die Symptome auf ein erträgliches Maß reduzieren.
Die Lebenserwartung hängt dabei vom Schweregrad der Erkrankung ab. Eine milde Form der Pankreasinsuffizienz kann gut behandelt werden, allerdings benötigt der Hund dauerhaft eine angepasste Ernährung. Die ersetzten Verdauungsenzyme und die zusätzliche Vitaminversorgung sind unverzichtbar, um dem erkrankten Hund ein weiterhin normales Leben zu ermöglichen.
Bei einem schweren Verlauf mit Auswirkungen auf andere Organe, wie Leber und Galle, kann es zu Komplikationen kommen, die im schlimmsten Fall zu einem Organversagen kommen.
Nach einem Verlust von 75-90% des funktionellen Bauchspeicheldrüsen-gewebes entwickeln die meisten Hunde erste Symptomatiken, die auf eine
Pankreasinsuffizienz schließen lassen können.
Welche Therapieformen gibt es?
1. Zugabe von Pankreasenzymen
Die Therapie einer EPI besteht in der Zugabe von Pankreasenzymen, in Form von Präparaten. Hierbei werden dem unter Bauchspeicheldrüsenschwäche leidenden Hund die fehlenden Enzyme mit in das Futter gemischt, die das Hundefutter vorverdauen. Vermehrt werden Extrakte aus Schweine- oder Rinderpankreas eingesetzt. Das erleichtert den Hunden den
Verdauungsprozess und die Nahrung ist bekömmlicher. Es gibt ebenfalls magensäure-resistente Enzyme, die mit der Nahrung vermischt und direkt verfüttert werden können. Die Menge der hinzugegebenen Enzyme sollte individuell auf den Hund angepasst sein. Bei einer zu hohen Dosis an verfütterten Pankreasenzymen können manche Hunde Blutungen oder Geschwüre an der Maulschleimhaut bekommen.
2. Zugabe von Vitaminen
Neben der erschwerten Aufnahme von Nährstoffen ist ebenfalls die Vitaminversorgung bei Hunden mit einer Pankreasinsuffizienz geschwächt. Somit muss der erkrankte Hund mit fettlöslichen Vitaminen (Vitamin K, E, D und A) und dem Vitamin B12 oder Folsäure supplementiert werden.
Wie kann ich Pankreatitis oder exokrine Pankreasinsuffizienz vorbeugen?
Pankreatitis kann man mit einer ausgewogenen Fütterung und der Vermeidung von sehr fettreichem Futter vorbeugen. Ebenfalls sollten Leckerchen und Tischabfälle nicht an den Hund verfüttert werden.
Geeignete sind:
- Mageres Fleisch
- Weich gekochte Kohlenhydrate
- Weich gekochtes Gemüse
- Essentielle Fettsäuren
- Zudem sollte mit dem Tierarzt ein restriktiver Medikamenteneinsatz besprochen und bestmöglich eingeleitet werden.
Bei einer exokrinen Pankreasinsuffizienz sind die Vorbeugungsmaßnahmen nicht so einfach festzulegen. Eine Stärkung des Immunsystems und der Darmflora ist empfehlenswert, um das Abwehrsystem des erkrankten Hundes zu unterstützen.
Unser Fazit
Die exokrine Pankreasinsuffizienz ist eine Bauchspeicheldrüsenerkrankung, die durch eine frühzeitig gestellte Diagnose eine gut behandelbare Krankheit ist. Durch die regelmäßige Gabe von Pankreasenzymen und einer geeigneten Ernährung kann die Lebensqualität und Lebenserwartung des Hundes normalisiert werden. Nichtsdestotrotz sollte der Entstehung einer Entzündung der Bauchspeicheldrüse durch spezielle Ernährung präventiv vorgebeugt werden.
Liebe Grüße, eure Helena