Pferdefleisch als Hundefutter
Hast du auch ein kleines Futtersensibelchen zu Hause? Oder neigt dein Hund überdurchschnittlich häufig zu Erbrechen oder Durchfall? Dann hast du sicherlich schon einmal die Empfehlung gehört, das Hundefutter auf Pferdefleisch umzustellen. Pferdefleisch als Hundefutter – ob im Trockenfutter, als Nassfutter oder BARF – wird meist als erste Universallösung empfohlen oder ausprobiert, wenn Futtermittelallergien oder -unverträglichkeiten vermutet werden.
Aber ist das Pferdefleisch für den Hund wirklich so ein Alleskönner? Und ist es sinnvoll einem Hund mit Anzeichen einer Futtermittelunverträglichkeit Pferdefleisch zu füttern?
Was ist das Besondere am Pferdefleisch als Hundefutter?
Hundefutter mit Pferdefleisch wird mittlerweile in mannigfaltigen Versionen zum Kauf angeboten. Bei hochwertigen Futtermitteln handelt es sich hier meist um ein Monoproteinfutter. Es ist also keine andere Fleischsorte als Pferd in diesem Futter verarbeitet.
Pferdefleisch gehört bereits zu den etwas exotischeren Fleischsorten, da es in den „Standard-Futtern“ in der Regel nicht verarbeitet wird. Diese exotischeren Fleischsorten sollten im Optimalfall nicht ohne strenge Indikation gefüttert werden, da sie bei einer tatsächlichen Futtermittelallergie als Ausweichoptionen zur Verfügung stehen sollten.
Wie gesund ist Pferdefleisch für den Hund?
Pferdefleisch als Hundefutter kann verschiedene Vorteile für die Ernährung deines Fellfreundes bieten:
Pferdefleisch enthält zum Beispiel einige wertvolle Mineralstoffe wie Eisen, das den Sauerstofftransport im Blut fördert. Außerdem bietet es eine höhere Kaliumkonzentration im Vergleich zu anderen Fleischsorten, was die Herzfunktion und Muskeltätigkeit deines Hundes unterstützt.
Um die Verdauung deines Hundes zu fördern, ist Muskelfleisch oft die bessere Wahl, da es weniger bindegewebsreich ist als Innereien und damit deutlich besser verdaulich und hochwertiger ist. Achte beim Kauf des Pferdefleischs darauf, dass möglichst wenig Innereien enthalten sind. Das gilt übrigens unabhängig von der gewählten Fleischsorte.
Auch der eher niedrige Fettgehalt und die gute Verträglichkeit des Pferdefleisches kann der Gesundheit deines Vierbeiners zuträglich sein.
Allerdings gibt es in der Qualität des Pferdefleisches eine hohe Schwankungsbreite, woraus einige Nachteile resultieren:
Oft sind die Schlachtpferde in Deutschland ausgediente Sport- oder Reitpferde, die aufgrund einer Erkrankung getötet werden. Zwar gibt es Regularien, welche Medikamente verabreicht worden sein dürfen und welche nicht, die Überprüfung der Medikation ist aber teilweise schwierig und somit kann auch mit Medikamenten belastetes Fleisch in Umlauf kommen.
Eine Alternative ist Pferdefleisch aus dem Ausland, wo Pferde zum Zweck der Fleischgewinnung extra gezüchtet und getötet werden. Die Haltung dieser Pferde ist aus tierschutzrechtlichen Gesichtspunkten oft sehr kritisch zu betrachten, darum stellt sich die Frage: Gibt es keine bessere Alternative zum Pferdefleisch im Hundefutter?
Welche Alternativen kann ich wählen?
Wenn bei deinem Hund eine Futtermittelallergie oder -unverträglichkeit diagnostiziert oder vermutet wird, so gibt es neben Pferdefleisch als Eliminationsdiät auch andere – und zum Teil bessere – Alternativen, um die Verdauung deines Vierbeiners wieder ins Lot zu bringen.
Monoproteindiät
Die meisten Futtermittelreaktionen bei Hunden finden auf Futterproteine statt. Nun gilt es herauszufinden: Welche Proteine sind überhaupt alle in meinem Futter vorhanden und auf welches reagiert mein Hund wohl? Dazu muss keine exotische Fleischquelle verfüttert werden, es reicht ebenso auf ein normales Monoproteinfutter umzustellen und so nach dem Ausschlussprinzip zu arbeiten. Dazu muss eine Proteinquelle MINDESTENS 8 Wochen gefüttert werden, um den Effekt beurteilen zu können.
Hundefutter ohne Getreide
Hundefutter, die Getreide enthalten, sind oft von minderwertiger Qualität. Ein hoher Getreideanteil kann die Verdauung deines Hundes empfindlich stören und so ebenfalls zu Magen-Darm-Beschwerden oder Hautirritationen führen. Deshalb hat die Umstellung auf eine getreidefreie Rezeptur direkt mehrere Vorteile: Der Verdauungstrakt wird entlastet und du fütterst gleichzeitig in der Regel ein Futter mit einer deutlich besseren Qualität.
Hundefutter ohne Zucker, Aromen oder Konservierungsstoffe
Der gesamte Verarbeitungsprozess hinterlässt seine Spuren im Hundefutter. Deshalb sollte bei der Produktion so viel Wert wie möglich auf ein naturnahes Endprodukt gelegt werden. Auf alle Zusatzstoffe, die nicht notwendig sind, sollte selbstverständlich verzichtet werden.
Ergänzung von Prä- und Probiotika
Bei wiederkehrenden Verdauungsproblemen kann eine grundlegende Schwäche im Mikrobiom und der Darmgesundheit vorliegen. Hier würde auch eine Umstellung auf eine andere Proteinquelle keine langfristige Abhilfe schaffen. Eine Darmsanierung durch die Ergänzung des Futters mit verschiedenen Prä- und Probiotika, um das körpereigene Darmmikrobiom wieder fit zu machen, kann hier stattdessen sinnvoll sein. Sieh dir hierzu gerne das Darmpulver aus unserem Shop an.
Unser Fazit
Eine Umstellung auf ein Hundefutter mit Pferdefleisch ist nicht unbedingt eine sinnvolle Therapiemaßnahme beim ersten Verdacht einer Futtermittelunverträglichkeit oder -allergie. Zudem sollte die Wahl eines exotischen Proteins immer gut mit dem Tierarzt abgesprochen werden.
Meistens ist es sinnvoller, vorher andere Futteralternativen auszuprobieren und eine Darmsanierung durchzuführen. Oft reguliert sich ein Großteil der Verdauungsprobleme dann wie von selbst!