
Getreidefreie Ernährung : Ja oder Nein?

Die am häufigsten eingesetzten Getreidesorten sind Reis,
Mais, Weizen und Hafer, die als Körner, Mehle, Flocken oder Nebenprodukte verarbeitet werden.
Vorteile einer getreidefreien Ernährung liegen z.B. bei
der Ernährung von Diabetikern, Hunden mit Futtermittelunverträglichkeiten oder Hunden mit Prädispositionen für Krankheiten die mit Getreide bzw. Gluten in Verbindung gebracht werden können.
Jedoch ist noch nicht sicher, ob eine getreidefreie Ernährung auch Krankheiten wie z.B. DCM auslösen kann.
Das Gebiet der getreidefreien Ernährung unserer
Vierbeiner ist noch sehr unerforscht und so ist die Frage “Getreidefrei - Ja oder Nein?” noch nicht klar zu beantworten. Da es aktuell aber mehr Hinweise auf Vorteil als auf Nachteile von getreidefreier Ernährung gibt, haben wir von HEY HOLY uns dazu entschlossen, ein getreidefreies Hundefutterkonzept zu entwickeln.
Wie wird Getreide im Hundefutter eingesetzt?
Die am häufigsten in Hundefutter eingesetzten Getreidesorten sind Reis, Mais, Weizen, Hirse oder Hafer. Getreide kann in drei verschiedenen Formen im Hundefutter verarbeitet werden.
Was sind die Vorteile einer getreidefreien Ernährung?
Forscher haben bei einer DNA-Analyse festgestellt, dass Hunde in ihrem Erbgut das Enzym Amylase aufweisen. Dies ermöglicht ihnen im Gegensatz zu ihren Vorfahren den Wölfen, auch Getreide zu verdauen. Nichtsdestotrotz ist der Hunde-Darm zu kurz, um größere Mengen an Getreide verarbeiten zu können, weshalb viele Hunde empfindlich auf bestimmte Getreidesorten reagieren. Aus diesem Grund empfehlen wir v.a. Hundefutter mit hohen Getreideanteilen zu meiden und empfehlen stattdessen hochwertige Gemüsesorten als Kohlehydratquelle, da diese – neben einer oft höheren Verträglichkeit – auch weitere wertvolle Benefits mitbringen. Kartoffeln sind z.B. reich an Vitaminen und Spurenelementen wie Kalzium, Kalium und Phosphor. Möhren liefern dazu noch Beta-Carotin. Rote Beete v.a. Vitamin B, Kalium und Eisen. Darüber hinaus hat die getreidefreie Ernährung noch weitere Vorteile: Gemüse als Kohlehydratquelle lässt den Insulinspiegel stabiler bleiben, was sowohl bei gesunden Hunden als auch bei Hunden mit Diabetes eine positive gesundheitliche Wirkung hat. Zudem sind getreidefreie Hundefutter im Schnitt weniger mit Schimmelpilzgiften belastet. Auch bei Futtermittelallergien und Unverträglichkeiten kann getreidefreies Hundefutter von Vorteil sein. Allergene sind meistens Nahrungsproteine, und sowohl Weizen als auch Mais sind häufige Auslöser. Auch bei bestimmten Erkrankungen wie z.B. Giardien ist eine getreidefreie Ernährung von Vorteil, da Giardien sich von Kohlenhydraten ernähren und man ihnen somit die Nahrungsquelle nimmt und sie schneller loswird. Zudem müssen bestimmte Rassen getreidefrei ernährt werden – wie z.B. der Border Terrier, aufgrund seiner Prädisposition für paraxysmaler Gluten- sensitiver Dyskinesie (PGSD). Darunter versteht man Bewegungsstörungen ohne Bewusstseinsverlust, die mit einer Glutenunverträglichkeit in Verbindung gebracht werden können. In der ganzheitlichen Ernährung anhand der TCM wurde die die Ernährung mit Getreide auch mit einer Zunahme von Erkrankungen des Immunsystems und damit mit Krebs, chronischen Ohrenentzündungen, Allergien und enzündlichen Veränderungen im Verdauungstrakt in Verbindung gebracht. Deren Ansicht nach sind diese Entzündungsgeschehen jedoch eher mit der industriellen Verarbeitung (v.a. hohen Temperaturen bei der Herstellung von Trockenfutter) verbunden und nicht mit Getreide ansich.
Gibt es Nachteile?
In den letzten Jahren kam in den USA der Verdacht auf, dass eine getreidefreie Ernährung Auslöser für die Herzkrankheit DCM sein könnte. Getrieben wurde diese Diskussion von ca. 500 DCM Fällen zwischen 2014 und 2019, die v.a. Rassen betrafen, die normalerweise keine Prädisposition für DCM besitzen. Diese wurden hauptsächlich mit getreidefreiem Futter gefüttert. Diese Schlussfolgerung, dass die getreidefreie Ernährung die DCM ausgelöst hat, wird jedoch mittlerweile als zu kurzgegriffen bewertet, da die Anteile der getreidefreien Futtersorten in den USA mittlerweile generell sehr hoch sind und hier somit nicht unbedingt ein Ursache-Wirkungs-Zusammenhang bestehen muss. Zudem besteht die Vermutung, dass der Grund auch in einer Unterversorgung mit Taurin liegen könnte, da es bestehenden Futtermitteln noch nicht flächendeckend hinzugefügt wird.Aktuell ist die Datenlage jedoch noch zu dünn, um finale Aussagen dazu treffen zu können.
Unser Fazit
Wie so häufig im Bereich der Ernährung ist diese Frage nicht mit einem klaren Ja oder Nein zu beantworten. Wir haben uns dazu entschlossen, unsere ersten Futtersorten getreidefrei herzustellen, werden die neusten Forschungserkenntnisse dazu in den kommenden Monaten und Jahren aber eng verfolgen – und unsere Formulieren anpassen, sollte die Wissenschaft zu neuen Erkenntnissen kommen. Ihr habt Fragen zum Thema getreidefreier Hundeernährung oder seid euch nicht sicher, ob das HEY HOLY Futter auch für euren Vierbeiner geeignet ist? Dann zögert nicht und schreibt uns auf info@heyholy.com oder auf Instagram.
Liebe Grüße,
eure
Du würdest gerne tiefer in dieses Thema einsteigen? Hier findest du weiterführende Literatur und Quellen:
1: Bolbach (2020), Ganzheitliche Ernährung für Hund und Katze, Georg Thieme Verlag KG
2: FDA (2019), “Question & Answers: FDS Center for Veterinary Medicine´s Investigation into Possible Connection Between Diet and Canine Heart Disease”, https://www.fda.gov/animal-veterinary/animal-health-literacy/questions-answers-fda-center-veterinary-medicines-investigation-possible-connection-between-diet-and, 28.04.2022
3: Freeman, Lisa M.; Stern, Joshua A.; Fries, Ryan; Adin, Darcy B.; Rush, John E. (2018), “Diet- associated dilated cardiomyopathy in dogs: what do we do?” Journal of the American Veterinary Medical Association, 2018
4: Murphey, Maryanne; Rollins, Angela Witzel (2022), “Getreidefreie Tiernahrung – Gut oder Schlecht?” Veterinary Focus, 2018;28 (03): 41-46